Aktien vs. Anleihen

Wer sein Geld sinnvoll investieren möchte, sollte den Unterschied zwischen Aktien und Anleihen verstehen. Beide Finanzinstrumente verfolgen unterschiedliche Ziele: Wachstum oder Stabilität, Eigentum oder Kreditvergabe. In diesem Artikel erklären wir die wichtigsten Unterschiede, geben konkrete Beispiele und zeigen, wann welches Investment sinnvoll ist.

Was sind Aktien?

Aktien stehen für einen Anteil am Unternehmen. Wer eine Aktie kauft, wird Miteigentümer eines Unternehmens und profitiert von dessen wirtschaftlichem Erfolg.

  • Eigentum: Du besitzt einen Teil des Unternehmens (z. B. Apple, Siemens, Mercedes-Benz).
  • Dividenden: Manche Unternehmen schütten regelmäßig Gewinne aus.
  • Kursgewinne: Wertsteigerungen der Aktie können beim Verkauf zu Gewinnen führen.
  • Stimmrecht: Mit Stammaktien kannst du bei Hauptversammlungen mitbestimmen.

Ein Beispiel: Wer Aktien von Siemens AG hält, ist Anteilseigner und kann von Dividenden und Kurssteigerungen profitieren.

Was sind Anleihen?

Anleihen sind Schuldverschreibungen, bei denen ein Unternehmen oder ein Staat Kapital aufnimmt. Als Käufer verleihst du Geld und erhältst dafür regelmäßige Zinsen sowie am Ende der Laufzeit dein Kapital zurück.

  • Feste Zinsen: Regelmäßige Zahlungen (Kupons) über die Laufzeit.
  • Geringeres Risiko: Im Vergleich zu Aktien meist sicherer.
  • Kein Eigentum: Du bist Gläubiger, kein Mitinhaber.
  • Rückzahlung: Der Nennwert wird am Ende der Laufzeit zurückgezahlt.

Beispiel: Du kannst in Bundesanleihen investieren oder Unternehmensanleihen von Firmen wie Volkswagen oder BASF kaufen.

Aktien vs. Anleihen: Der direkte Vergleich

Kriterium Aktien Anleihen
Art der Investition Eigentum am Unternehmen Kredit an Unternehmen oder Staat
Ertrag Dividenden + Kurssteigerung Fester Zinssatz (Kupon)
Risiko Höher Geringer
Im Insolvenzfall Letzte in der Rangfolge Werden zuerst bedient
Stimmrecht Ja (bei Stammaktien) Nein
Beispiele Apple, Siemens, BMW Bundesanleihe, VW-, BASF-Anleihe

Was passt besser zu dir?

Welche Anlageform sinnvoll ist, hängt von deinen Zielen, deinem Zeithorizont und deiner Risikobereitschaft ab:

  • Aktien eignen sich, wenn du:
    • langfristig Vermögen aufbauen möchtest,
    • Schwankungen aushalten kannst,
    • auf höhere Rendite setzt.
  • Anleihen eignen sich, wenn du:
    • wert auf Sicherheit legst,
    • regelmäßige Zinsen erhalten willst,
    • kurz- bis mittelfristig planst.

Beispiel aus der Praxis

Du hast 10.000 € zur Verfügung:

  • Bei einem Kauf von Mercedes-Benz-Aktien kannst du von steigenden Kursen und Dividenden profitieren – jedoch mit Marktrisiko.
  • Mit einer 5-jährigen BASF-Anleihe mit 3 % Kupon bekommst du jährlich 300 € Zinsen und nach 5 Jahren dein Kapital zurück (sofern keine Insolvenz).

Häufige Irrtümer

  • „Anleihen sind immer sicher“: Unternehmensanleihen können ausfallen, bei steigenden Zinsen verlieren Anleihen an Wert.
  • „Aktien bringen immer Gewinn“: Kurse schwanken, Unternehmen können schlecht wirtschaften.
  • „Mit Aktien wird man schnell reich“: Der Aufbau von Vermögen dauert – Disziplin und Geduld sind entscheidend.

Fazit

Aktien und Anleihen sind zwei grundverschiedene Anlageformen. Aktien bieten hohe Renditechancen, aber auch höhere Risiken. Anleihen sorgen für Stabilität und feste Einnahmen, sind dafür weniger wachstumsorientiert. Die Kombination beider kann eine sinnvolle Strategie für ein ausgewogenes Portfolio sein.

Tipp: Starte klein, streue deine Anlagen und informiere dich regelmäßig. Bei Unsicherheit hilft ein Gespräch mit einem Finanzberater.

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