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Börsenindizes sind zentrale Instrumente der Finanzwelt. Sie helfen Anlegern, Analysten und der Öffentlichkeit, die Entwicklung der Aktienmärkte besser zu verstehen. Zwei der bekanntesten Indizes weltweit sind der S&P 500 und der NASDAQ Composite. Aber was genau steckt dahinter, wie funktionieren sie, und warum sind sie so bedeutend?

Was ist ein Börsenindex?

Ein Börsenindex ist ein statistischer Messwert, der die Kursentwicklung einer bestimmten Gruppe von Aktien abbildet. Indizes ermöglichen es, die Leistung eines gesamten Marktsegments oder des Gesamtmarkts zu verfolgen. Sie können sich auf verschiedene Branchen, Unternehmensgrößen oder Regionen beziehen.

Ein Index steht nicht für ein einzelnes Unternehmen, sondern für viele. Er dient als Maßstab für die Bewertung der Marktentwicklung.

Der S&P 500: Das Barometer der US-Wirtschaft

Der Standard & Poor’s 500 Index (kurz S&P 500) ist ein nach Marktkapitalisierung gewichteter Index, der die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA umfasst. Er enthält Firmen aus verschiedenen Sektoren wie Technologie, Gesundheit, Finanzen und Konsumgüter.

  • Einführung: 1957
  • Verwaltet von: S&P Dow Jones Indices
  • Gewichtung: Größere Unternehmen haben mehr Einfluss auf den Indexwert.

Beispiel: Anfang 2025 gehören Apple, Microsoft, Amazon und Alphabet (Google) zu den Schwergewichten im Index. Steigt der Aktienkurs von Apple stark, beeinflusst das den Gesamtwert des S&P 500 erheblich.

Der S&P 500 gilt als verlässlicher Indikator für den Zustand der US-Wirtschaft, da er eine breite und vielfältige Unternehmenslandschaft abbildet.

Was ist der NASDAQ Composite Index?

Der NASDAQ Composite ist ein weiterer wichtiger Börsenindex, der über 3.000 Aktien umfasst, die ausschließlich an der NASDAQ-Börse gehandelt werden. Im Gegensatz zum S&P 500, der auch Unternehmen anderer Börsenplätze enthält, ist der NASDAQ besonders technologieorientiert.

  • Einführung: 1971
  • Besonderheit: Starke Konzentration auf Technologieunternehmen
  • Enthält Unternehmen wie: Apple, Meta (Facebook), Nvidia, Tesla

Auch dieser Index ist nach Marktkapitalisierung gewichtet. Aufgrund des hohen Technologieanteils ist der NASDAQ volatiler als der S&P 500, bietet aber in Wachstumsphasen auch überdurchschnittliches Potenzial.

Wie wird ein Indexwert berechnet?

Große Börsenindizes wie der S&P 500 oder NASDAQ verwenden meist eine Marktkapitalisierungsgewichtung. Das bedeutet:

  1. Die Marktkapitalisierung eines Unternehmens wird ermittelt (Aktienkurs × Anzahl der ausstehenden Aktien).
  2. Größere Unternehmen erhalten im Index eine stärkere Gewichtung.
  3. Kursveränderungen bei großen Unternehmen wirken sich stärker auf den Index aus.

Ein Kursanstieg von 2 % bei Microsoft beeinflusst den Index daher stärker als eine gleich hohe Veränderung bei einem kleineren Unternehmen.

Warum sind Börsenindizes wichtig?

Indizes erfüllen mehrere zentrale Funktionen:

  • Benchmarking: Anleger vergleichen ihre Portfolios mit einem Referenzindex.
  • Passives Investieren: Indexfonds und ETFs ermöglichen eine breite Marktinvestition mit geringen Kosten.
  • Marktsentiment: Ein steigender oder fallender Index zeigt das Vertrauen oder die Sorge der Anleger.
"Wenn der S&P 500 fällt, betrifft das nicht nur einzelne Aktien – es ist oft ein Zeichen für eine breitere Marktkorrektur."

Indexfonds: Einfach und effektiv investieren

Eine der beliebtesten Anlagemöglichkeiten für Privatanleger sind Indexfonds. Diese Fonds versuchen, die Entwicklung eines bestimmten Index möglichst genau abzubilden – sei es der S&P 500 oder der NASDAQ.

Beispiele für bekannte Indexfonds:

  • Vanguard S&P 500 ETF (VOO)
  • iShares Core S&P 500 ETF (IVV)
  • Invesco QQQ (bildet den NASDAQ-100 ab)

Diese Fonds sind attraktiv, weil sie geringe Gebühren, breite Diversifikation und solide langfristige Renditen bieten. Laut S&P Dow Jones Indices schneiden über 90 % der aktiv gemanagten Fonds über einen Zeitraum von 15 Jahren schlechter ab als der S&P 500 – ein klarer Vorteil für Indexfonds.

Wie oft werden Indizes angepasst?

Die Zusammensetzung von Indizes ist nicht fix. Beim S&P 500 entscheidet ein Gremium regelmäßig über Neuaufnahmen und Ausschlüsse – basierend auf Kriterien wie Marktkapitalisierung, Liquidität und Rentabilität. Der NASDAQ Composite hingegen enthält automatisch alle an der NASDAQ gelisteten Aktien.

Unterschiede zwischen S&P 500 und NASDAQ

Merkmal S&P 500 NASDAQ Composite
Anzahl der Unternehmen 500 3.000+
Branchenfokus Breit diversifiziert Technologielastig
Börsenplatz Mehrere Börsen Nur NASDAQ
Volatilität Geringer Höher

Fazit

Börsenindizes wie der S&P 500 und der NASDAQ sind viel mehr als nur Zahlenreihen – sie spiegeln die Bewegungen ganzer Marktsegmente wider und beeinflussen weltweite Investitionsentscheidungen. Wer versteht, wie sie funktionieren, kann fundiertere Anlageentscheidungen treffen, sei es durch Direktinvestitionen, über Indexfonds oder als informierter Marktbeobachter.

Ob Einsteiger oder erfahrener Investor – ein grundlegendes Verständnis für Indizes gehört heute zum Finanzwissen dazu.

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